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Oman – Land der Kontraste

  • Brigitte Klefisch
  • 31. Juli
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 22. Aug.

Zwischen Meer und Gebirge

Zwischen Meer und Gebirge bietet das Sultanat Oman überraschende Momente und duftende Erlebnisse.Kaum dass Besucher dem quirligen Treiben des Flughafens in Dubai entkommen sind, wird spätestens bei der Überquerung der Grenze zum Oman eines bewusst: Die Omanis haben sich seit der Öffnung des Landes durch Sultan Qabus bin Said wirtschaftlich stark aufgestellt, dabei aber ihre Traditionen und ihre echte Freundlichkeit erhalten.

Die Reise geht zunächst nach Musandam. Erst seit wenigen Jahren zugänglich, ist dieser landschaftlich schöne Teil bis heute durch die Vereinigten Arabischen Emirate vom restlichen Oman getrennt. Um dorthin zu gelangen, ist der beste Anreiseweg von Deutschland aus über Dubai.


Entdecke Khasab

Nach einer zweistündigen Autofahrt erreichen Besucher Khasab. Bis heute eher beschauliches Fischerdorf und Hauptstadt. Zur Begrüßung gibt es traditionell einen Kaffee. Der „Khawa“ ist ein omanischer Kaffee, der mit Kardamom und manchmal auch mit Nelken verfeinert wird. Dazu werden süße Datteln gereicht. Die Dattel ist eines der wichtigsten landwirtschaftlichen Erzeugnisse des Landes. Schätzungen zufolge gibt es im Oman an die 120 verschiedene Arten von Dattelpalmen.

Im Zentrum liegt das Khasab Fort. Die historische Festung erinnert an die strategische Bedeutung Musandams. Die Musandam-Halbinsel liegt an der Straße von Hormus. Etwa 20 Prozent des weltweiten Ölhandels werden über diese Schiffsroute transportiert. Bis heute bietet die Lage eine gute Sicht- und Kontrollmöglichkeit über den Schiffsverkehr. Die Festung wurde im 17. Jahrhundert von den Portugiesen erbaut. Inzwischen beherbergt die Festung ein Museum. Zu sehen gibt es bezaubernde Exponate traditioneller omanischer Handwerkskunst.

Vor allem aber ist Musandam bekannt für seine spektakulären Fjordlandschaften. Die lassen sich am besten bei einer Fahrt mit einem traditionellen Dhow erkunden. Früher wurden die Schiffe für den Handel von Gewürzen oder Datteln genutzt. Heute befördern sie zumeist Touristen.

Imposant ragen die Felswände und Klippen des Hajar-Gebirges bis zu einer Höhe von 2.000 Metern. Zu ihren Füßen präsentiert sich das türkisblaue, klare Wasser mit einer unvergleichlichen Unterwasserwelt. Neben Delfinen, Schildkröten und den seltenen Mondfischen tummeln sich immer wieder flinke Fischschwärme in den Gewässern. Ein wahres Paradies für Schnorchler und Taucher.


Musandams Zauber: Nomadenleben erleben

Zwischen den zerklüfteten Felsen tauchen unvermittelt immer wieder kleine Dörfer auf. Noch immer führen viele der rund 43.000 Einwohner Musandams ein Nomadenleben. Im Sommer leben sie abgelegen in den Fjorden vom Fischfang, während sie den Winter in Khasab verbringen.

Ein Stopp im Fischerdorf Kumzar gibt einen ergreifenden Einblick in das einfache Leben der hier 3.000 lebenden Menschen. Der Ort ist nur mit dem Boot erreichbar. Bekannt ist der Ort vor allem für seine einzigartige Sprache, das Kumzari – eine Mischung aus Arabisch, Persisch, Portugiesisch und weiteren Einflüssen.

Der Besuch von Fremden wird mit fröhlichem Gelächter einer Gruppe Kinder begleitet. Eingebettet zwischen den riesigen Fjord-Formationen schmiegen sich die kleinen Steinhäuser in die vorgegebene Natur. Ein wunderbarer Moment der Ruhe, der zeigt: Der Oman lebt bis heute nach dem Motto „Klasse statt Masse“. Touristen erleben jenseits jeglicher Hektik den Zauber des Orients.

Zurück in Khasab geht es mit dem Flugzeug viel zu schnell weiter nach Maskat, der lebendigen und farbenfrohen Hauptstadt des Omans. Wenn auch wenig Zeit bleibt, sollte der Besuch der Souks mit ihren Gewürzen, Weihrauch und traditioneller Handwerksprodukte eingeplant werden.

Eine wichtige Rolle spielt vor allem der Weihrauch. Der Oman gilt als eines der Ursprungsländer des wohlriechenden Duftes. Der Harz wird vom Boswellia-Baum gewonnen. Stolz geben die Händler gerne Auskunft über die Unterschiede zwischen dem weißen, braunen oder goldenen Weihrauch.


Maskat: Hauptstadt voller Farben

Auch die Besichtigung der „Großen Sultan-Qabus-Moschee“ wird zu einem bleibenden Erlebnis. Bis zu 6.000 Gläubige finden in der monumentalen Gebetshalle Platz. Nichtgläubige erhalten zu bestimmten Uhrzeiten die Möglichkeit, unter anderem den zweitgrößten an einem Stück geknüpften Teppich der Welt zu bestaunen. Von Samstag bis Donnerstag (8–11 Uhr) dürfen Touristen das monumentale Gebäude besuchen. Am Eingang wird streng auf die korrekte Kleiderordnung geachtet.

Wer nicht durch die Kontrolle kommt, kann am Eingang auf lange Übergewänder, die Abayas, und Kopftücher zurückgreifen. Bestehend aus über 300.000 Tonnen indischen Sandsteins, wurde die Moschee über sechs Jahre erbaut. Im Inneren zieht der acht Tonnen schwere Kronleuchter die Blicke magisch an. Gefertigt aus 24-karätigem Gold und Swarovski-Kristallen ist der Leuchter für die Betenden ein Symbol für Licht, Wissen und göttliche Führung, heißt es.


Dufte Erlebnisse im Jabal Akhdar

Weiter geht die Reise durch das omanische Reich. Nach einer spannenden Off-Road-Tour mit dem Auto durch den „Snake Canyon“ kommen Reisende nach gut zwei Stunden in Jabal Akhdar an. Der „Grüne Berg“ bietet Natur pur und etwas Abkühlung. Auch bekannt als der „Grand Canyon des Omans“, ist dieser Teil des Landes durch das frische Klima und mehr Regen überraschend grün.

In den Terrassengärten wachsen Granatäpfel, Aprikosen, Trauben und vor allem die Damaszener-Rosen. Die Menschen im Oman lieben Düfte. So zählt der Weihrauch rund um die Stadt Salalah zum Besten der Welt. Wie auch das bekannte Rosenwasser ein bedeutender Wirtschaftsfaktor des Landes ist.

Im April ist Erntezeit. Ganz früh in den Morgenstunden werden die Rosenblätter geerntet. Dann soll ihr Duft besonders intensiv sein. Anschließend werden sie in einem aufwendigen Verfahren destilliert. Nach traditioneller Methode werden die Rosenblätter in einem Kupferkessel zumeist über einem Holzfeuer destilliert.

Für einen Liter Rosenwasser müssen mehrere Kilo Rosenblätter verwendet werden. Ein handwerkliches Verfahren, das von Generation zu Generation weitergegeben wird. Umgeben vom zarten Duft der Rosen, heißt es Abschied nehmen von einem Land, in dem Menschen die feine Balance zwischen Naturverbundenheit, Traditionen und Freundlichkeit leben.

Der Oman schafft bleibende Erlebnisse – ob hoch oben über den Wolken oder zwischen Klippen am Meer.


Gut zu wissen: Übernachtungen

Musandam

Atana Musandam Resort – Im typischen Dorfstil, 110 Zimmer und Suiten mit Balkon oder Terrasse und Blick auf den Golf von Oman. Restaurants: Arjan und Al Mawra. Aktivitäten: Tauchen, Schnorcheln, Bootsfahrten, Angeln.Übernachtung ab ca. 190 Euro pro Nacht für zwei Personen.


Maskat

The Chedi Muscat – Luxus-Resort mit 162 Zimmern und Villen, nur zwei Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Erste moderne Strandanlage Omans (2003 eröffnet).Übernachtung ab ca. 300 Euro pro Nacht für zwei Personen.


Jabal Akhdar / Grüner Berg

Anantara Jabal Akhdar – Höchstgelegenes Resort auf dem „Green Mountain“. Spa, Hammam, Sternenplattform „Diana’s Point“, Ausflüge zur Rosenernte im April.Übernachtung ab ca. 446 Euro pro Nacht für zwei Personen.


Gut zu wissen: Ausflüge

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